Die Hautfarbe kann bei der Flucht aus der Ukraine einen Unterschied machen. Afrikaner und Inder erheben schwere Rassismus-Vorwürfe.

Ronald Manga kämpft mit den Tränen, wenn er über die langen Stunden an der ukrainischen Grenze zu Polen spricht. Nicht weil er das Land verlassen muss, indem er seit sechs Jahren lebt. Er zeigt den zerrissenen Ärmel seiner Jacke und eine Schwellung unter seinem linken Auge. Ein ukrainischer Soldat an der Grenze habe ihn geschlagen, sagt er. Eine Stunde lang habe er geweint, seine Ehefrau habe ihn am Telefon trösten müssen.

„Es ist traurig, dass die ganze Welt hinter der Ukraine steht, aber die Ukraine nicht hinter den Menschen im eigenen Land.“ In dem ukrainischen Drama, das sich in diesen Tagen vor der Welt entfaltet, scheint sich ein zusätzliches Drama abzuspielen, die ungerechte, demütigende Behandlung von dunkelhäutigen Ausländern, die aus dem Land fliehen wollen.

Ihr seien Gerüchte zu Ohren gekommen, dass „Menschen afrikanischer Herkunft, die aus der Ukraine fliehen, an den EU-Grenzen diskriminiert werden“, sagt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock am Dienstag vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Das ist möglicherweise nur die halbe Wahrheit. Die Diskriminierung fängt offenbar schon in der Ukraine selbst an.

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